Wir sind Olweus-Schule!

von allg. Beitrag

Das Olweus-Programm am Progymnasium Burladingen: Eine Schule für soziales Verhalten und gegen Mobbing!

 

 

Ein langfristig aufgebautes Präventionsprogramm erreicht einen beachtenswerten Zwischenstand: das Progymnasium Burladingen ist seit dem 25. März 2021 zertifizierte Olweus-Schule! In einem offiziellen Audit, geleitet von Vanessa Jantzer von der Universität Heidelberg, wurde festgestellt, dass das Kollegium des Progymnasiums nach zweieinhalb Jahren der Programm-Umsetzung die damit verbundenen Standards erreicht hat und nun offiziell den Titel Olweus-Schule tragen darf.

Im September 2018 entschloss sich das Progymnasium Burladingen, zusätzlich zum „über-den-kulturellen-Tellerrand-blickenden“ Weltethos-Programm noch einen ergänzenden Weg einzuschlagen. Das Ziel war und ist es, soziales Verhalten langfristig zu fördern und ein diskriminierungs- und angstfreies Schulklima zu schaffen. Im Folgenden möchten wir diesbezüglich ein paar Grußworte präsentieren und anschließend weitere Informationen zum Olweus-Programm anbieten: 

 

„Für uns bedeutet das Olweus-Programm, dass in Klassenlehrerstunden nicht nur besprochen wird, weshalb ein positiver, sozialer Umgang wichtig ist, sondern auch klare Regeln formuliert werden, die sich gegen Mobbing stellen. Dies wird teilweise auch kreativ umgesetzt, über Bilder, Videos oder kurze Hörspiele. Klar ist, dass wir Schüler*innen den Olweus-Klassentag zu Beginn des Schuljahres auch gut finden. Hier haben wir gemeinsam mit dem Klassenlehrerteam die Chance, als Gruppe zusammenzuwachsen und uns gegenseitig von einer anderen Perspektive wahrzunehmen.“ 

(Die Schülermitverantwortung (SMV) der Klassen 5 bis 10 des Progymnasiums)

Zunächst einmal möchte ich dem Progymnasium Burladingen zur Zertifizierung zur „Olweus-Schule“ gratulieren. Aus Sicht der Schulsozialarbeit bietet Olweus allen am Schulleben Beteiligten einen verantwortungsbewussten und respektvollen Umgang miteinander. Durch dieses Programm lernen die Schüler*innen antisoziales Verhalten nicht zu zulassen, sondern es zeigt ihnen, wie sie aktiv gegen Mobbing vorgehen können. Dadurch entwickelt sich ein Gemeinschaftsgefühl, welches allen Beteiligten mehr Sicherheit im Schulalltag bietet. Ich bin dankbar, als Schulsozialarbeiterin Teil dieses Programmes zu sein und bedanke mich vor allem bei Herrn Heß und dem ganzen PG-Lehrerkollegium für die gute Zusammenarbeit.

(Sandra Breimesser, Schulsozialarbeiterin des Progymnasiums und des Schulverbundes Burladingen)

„Für mich war es im Schuljahr 2018/2019 als Referendarin am Progymnasium spannend, mich nicht nur in meinen Unterrichtsfächern weiterzuentwickeln, sondern auch in der Aufgabe, Klassenlehrerin in der damaligen 9. Klasse zu sein. Dabei wurde klar, dass eine Klassengemeinschaft mehr ist als das gemeinsame Absolvieren von Unterrichtsstunden. Die Olweus-Sitzungen im Kollegium des Progymnasiums haben genau diese sozialen Aspekte beleuchtet: Pausenaufsichten, Hinschauen wenn es jemandem nicht gut geht, Gespräche konstruktiv führen. Einen Glückwunsch sende ich deshalb aus Mosbach, da das Progymnasium nun Olweus-Schule ist!“

(Laura Melcher, Lehrerin am Auguste-Pattberg-Gymnasium in Mosbach) 

„Herzliche Glückwünsche! Es ist sehr erhebend, Menschen zu begleiten, die so kreativ, mutig und entschlossen in einen Prozess einsteigen, der einzig das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen zum Ziel hat. Beispielhaft!"

(Daniel Hentschel vom HSG Schriesheim, der als Olweus-Mentor das Progymnasium beim Programmaufbau unterstützt hat)

 

 

 

OOrganisation: Die Universität Heidelberg und die Baden-Württemberg Stiftung e.V. sind Träger und Mitentwickler des Olweus-Programms. Dan Olweus war ein norwegisch-schwedischer Soziologe, der maßgebliche Veränderungen in der Mobbing-Prävention und Mobbing-Intervention erreichte und sein Olweus-Programm weltweit in Rollen brachte. Als einziges evidenzbasiertes Anti-Mobbing-Präventionsprogramm setzt sich das Olweus-Programm zum Ziel, an Schulen ein diskriminierungs- und angstfreies Klima zu schaffen, da statistisch gesehen europaweit jede*r vierte Schüler*in schon einmal von Mobbing betroffen war und eine bleibende Mobbingsituation gravierende psychische und physische Folgen für die Betroffenen haben kann.

LLehrer*innen: Das Kollegium des Progymnasiums hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren viel zusätzliche Arbeit vor Ort investiert, um zentrale Abläufe des Schulalltages zu reflektieren und gegebenenfalls zu verbessern. Zum Beispiel die Pausenaufsicht, die Abläufe in den 5min-Pausen, die Themen bei pädagogischer Konferenzen, Vorgehensweisen in Mobbing-Fällen in Klassen, konstruktive Gesprächsführung, die Kooperation mit der Schulsozialarbeit, die Einführung positiver Verstärkersysteme wie der Weltethos-Olweus-Sozialpreis und der pädagogische Olweus-Klassentag zu Beginn des Schuljahres.

WWeg: Das Progymnasium hat die Zertifizierungsphase von Oktober bis Februar erfolgreich absolviert. Deshalb ist das Progymnasium nun zertifizierte Olweus-Schule. Für das Kollegium war es eine lange Einarbeitungsphase, bis u.a. Beschlüsse und Klassenlehrerstunden zu Themen wie Cyberbullying und Ausgrenzung fertiggestellt wurden. Diesen Weg möchten wir über die kommenden Schuljahre weitergehen, da der Aufbau von Prävention (die Vorbeugung und „das im Ansatz beenden“ von schädigendem Verhalten) ein immerwährend wichtiger Baustein ist.

E – Eltern und Erziehungsberechtigte: Wir möchten für Sie zuverlässig ansprechbar sein und Sie frühzeitig informieren, sobald es im schulischen Alltag Entwicklungen gibt, die Ihrem Kind Sorgen machen oder auf Konflikte hinweisen. Neben Elternabenden und Elternsprechtagen möchten wir, egal ob in kurzen telefonischen Gesprächen oder durch Gesprächstermine vor Ort, mit Ihnen in regelmäßigem Kontakt bleiben.

U – Unser Ziel: Gemeinsam als Schulgemeinschaft möchten wir eine Schule sein, die soziales Verhalten fördert, fordert – aber auch anerkennt. Dies beginnt im Kleinen (z.B. mit einem netten „Guten Morgen!“), setzt sich aber auch mit weiterer Courage fort (z.B. nicht wegschauen, wenn es einer Person schlecht geht, sondern Ansprechpartner*in sein oder Hilfe holen. Und in einer Notsituation gegebenenfalls Hilfe leisten). 

SSchüler*innen: Dort wo Heranwachsende sich treffen, miteinander Zeit verbringen und miteinander arbeiten, entsteht ein lebendiger Alltag. Dieser bringt alle erdenklichen Emotionen mit sich: Euphorie, Freude, Zuneigung, aber auch Enttäuschung, Traurigkeit, Wut. Es kann Reibungsfläche entstehen, wo unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen, nicht alle Mitschüler*innen müssen enge Freunde sein und es ist auch manchmal Teil der Entwicklung, sich abzugrenzen. Dennoch ist der Kern eines gelungenen Zusammenlebens, dass der Respekt voreinander gewahrt wird und eingefordert wird, zudem Konflikte zeitnah aufgearbeitet werden. Gemeinsam mit euch Schüler*innen möchten wir deshalb ein positives Schul- und Klassenklima erschaffen, in welchem allen dieser Zustand ermöglicht wird: 

„Ich fühle mich wohl in der Schule.“

 

Weiterführende Informationen:

https://www.bwstiftung.de/de/programm/olweus-mobbing-praeventions-programm

https://www.swr.de/swr2/wissen/gegen-mobbing-an-schulen-olweus-programm-swr2-wissen-2021-02-20-100.html

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